Der Mangel an Ärzten auf dem Land ist ein wachsendes Problem in Deutschland.
Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Versorgung in ländlichen Regionen zunehmend unter Druck gerät. Am stärksten betroffen sind hierbei die ostdeutschen Bundesländer wie Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Aber auch in Niedersachsen ist der Mangel an Landärzten deutlich spürbar.
Gründe für den Ärztemangel auf dem Land
Mehrere Faktoren tragen zu dieser Entwicklung bei. Der ländliche Raum steht im Wettbewerb mit Städten, die jungen Ärzten oft attraktivere Arbeitsbedingungen bieten.
Angesichts eines stetigen Trends zur Tätigkeit in Teilzeit werden deshalb immer mehr Ärzte benötigt, um dieses Versorgungsniveau aufrecht zu erhalten.
Hinzu kommen die hohen Kosten für die Praxisgründung und -ausstattung auf dem Land. Viele Mediziner scheuen davor zurück.
Nicht zuletzt spielt auch die demografische Entwicklung eine Rolle: Immer mehr Ärzte gehen in Rente, während gleichzeitig die Zahl der Medizinstudenten stagniert.
Die Entwicklung von Ärzten: vom Studium bis zum Rentenaustritt
Die Entwicklung in Deutschland zeigt ein beunruhigendes Bild, das den Ärztemangel auf dem Land weiter verschärfen könnte. Der Anstieg der Zahl der berufstätigen Ärzte liegt laut Bundesärztekammer mit 1,7 Prozent auf rund 428.000 Personen nach wie vor unter dem vorpandemischen Wachstum. Im Jahr 2019 lag diese Wachstumsrate noch bei 2,9 Prozent.
Bei den niedergelassenen Ärzten setzt sich der Rückgang der vergangenen Jahre mit einem Minus von einem Prozent fort. Nach Schätzungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) vom Februar 2024 sei mit einem Mangel an 30.000 bis 50.000 Ärzten bis zum Jahr 2040 zu rechnen.
Studierendenzahlen stagnieren
Laut dem Verband der Universitätskliniken und Medizinischen Fakultäten gibt es Stand 2024 über 110.000 Immatrikulierte in der Medizin. Die Anzahl der Studienanfänger in der Medizin in staatlichen Einrichtungen beläuft sich auf etwa 12.000. Neben den staatlich kontrollierten und gesicherten Studienplätzen gibt es inzwischen viele Initiativen in Deutschland, die ein privates Medizinstudium anbieten und für diese zum Teil hohe Studiengebühren erheben. Bei den so genannten „Medical Schools“ handelt es sich um Kooperationen von EU-ausländischen Universitäten mit Niederlassungen in Deutschland.
Renteneintritt vieler Ärzte
Gleichzeitig geht eine große Zahl an erfahrenen Ärzten in den Ruhestand. Die Zahl der Ärzte im Ruhestand steigt kontinuierlich weiter auf inzwischen mehr als 100.000 an, Ende 2023 mit 4,1 Prozent mehr zum Vorjahresende. Es ist zu befürchten, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, da schon heute rund 97.000 berufstätige Ärzte 60 oder älter sind. Einige medizinische Fachgebiete sind stärker vom demografischen Wandel betroffen als andere.
Starke regionale Unterschiede
Dieser Generationswechsel trifft die ländlichen Regionen besonders hart. Viele junge Ärzte zieht es eher in die Städte, wo die Arbeitsbedingungen attraktiver sind. So konzentrieren sich die Neuanmeldungen von Vertragsärzten vor allem in Ballungsräumen, während auf dem Land die Praxisaufgaben überwiegen.
Handlungsdruck für Politik und Kommunen
Es besteht dringender Handlungsbedarf, um dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken. Hier sind vor allem Politik, aber auch die Kommunen gefordert, attraktive Rahmenbedingungen für junge Mediziner zu schaffen und den Generationswechsel in den ländlichen Regionen zu gestalten.
Strategien von Kommunen, um Ärzte aufs Land zu locken
Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken ergreifen viele Kommunen gezielte Maßnahmen. Dazu gehören finanzielle Anreize wie Stipendien oder Investitionskostenzuschüsse für eine Praxisgründung. Einige Städte und Gemeinden bieten auch bezahlbare Wohnungen für Ärzte an. Darüber hinaus setzen sie auf interkommunale Zusammenarbeit und Förderung der Telemedizin.
Studenten mit Landarztquote fürs Land gewinnen
Es ist an der Zeit, etwas gegen diese beunruhigende Entwicklung zu tun. Länder und Kommunen müssen kreativ werden, um junge Mediziner für einen Tätigkeit auf dem Land zu werben. Neun Bundesländer haben inzwischen eine sogenannte „Landarztquote“ ausgerufen. Die Landarztquote gibt es bereits in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und dem Saarland. Andere Länder planen ebenso eine Einführung der Quote. Über diese werden einige Studienplätze unabhängig von der Abiturnote gezielt an Bewerber vergeben, die später auf dem Land arbeiten wollen und sich dazu vertraglich in der Regel für mindestens zehn Berufsjahre verpflichten. Die Kriterien bei der Auswahl unterscheiden sich je nach Bundesland wie z. B. ein Medizintest, eine vorherige Ausbildung in einem Gesundheitsberuf oder eine ehrenamtliche Tätigkeit.
Wie kann Pacura doc unterstützen?
Vermittlung von Ärzten in ländliche Regionen
Pacura doc kann aktiv nach Ärzten suchen, die bereit sind, eine Stelle in einer unterversorgten ländlichen Region anzunehmen. Dabei sind attraktive Vertragskonditionen und Arbeitsbedingungen ein entscheidender Faktor.
Flexible Arbeitszeitmodelle anbieten
Durch die Möglichkeit der Arbeitnehmerüberlassung kann Pacura doc Ärzten flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen. Das kann für junge Familien oder Ärzte kurz vor der Rente besonders attraktiv sein und die Niederlassung auf dem Land erleichtern.
Rundum-Paket bei Pacura doc
Pacura doc findet auch für ländliche Regionen einen passenden Arzt. Ausgestattet mit einem Firmenwagen und einer von uns gestellten Unterkunft muss sich der Mediziner nur um seine Patienten kümmern – den Rest übernehmen wir.
Durch den Einsatz als kompetenter Personaldienstleister kann Pacura doc also einen wichtigen Beitrag leisten, um dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken und die medizinische Versorgung in strukturschwachen Regionen zu sichern.
Fazit:
Es besteht dringlicher Handlungsbedarf für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung.
Der Ärztemangel auf dem Land ist eine ernstzunehmende Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem. Um die Versorgung der ländlichen Regionen langfristig sicherzustellen, bedarf es konzentrierter Anstrengungen von Politik, Kommunen und Unternehmen. Nur so können attraktive Bedingungen für Ärzte geschaffen und der drohende Kollaps der medizinischen Infrastruktur auf dem Land verhindert werden.
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