Sonnenstich und Hitzschlag – wann Sie den Arzt rufen müssen
Es wird heiß! Während nicht nur Kinder den Sommer mit Strand, Eis und Spaß im Wasser herbeisehnen, bedeutet die heiße Jahreszeit für einige Stress und eine Gefahr für die Gesundheit. Vor allem für Senioren, Kleinkinder oder Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden stellen die immer aggressiver werdende Sonne sowie Hitzewellen ernste gesundheitliche Probleme dar.
Was ist der Unterschied zwischen Sonnenstich, Hitzschlag und Hitzeerschöpfung?
Sonnenstich: Von einem Sonnenstich spricht man, wenn der Kopf zu lange der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Bemerkbar macht er sich unter anderem durch Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit.
Hitzeerschöpfung: Die Hitzeerschöpfung ist die Folge von körperlicher Anstrengung bei heißen Temperaturen und zeitgleich hohem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, der nicht wieder ausgeglichen wird. Sie wird häufig als Übergang vom Sonnenstich zum Hitzschlag bezeichnet. Starker Durst und Schwächeerscheinung sind die Folge.
Hitzschlag: Unter dem Hitzschlag versteht man eine Überhitzung des Körpers, die vor allem durch körperliche Anstrengung bei hohen Temperaturen und unter starker Sonneneinstrahlung zustande kommt. Ein Hitzschlag kann zum Kollaps führen und lebensbedrohlich sein.
Sonnenbrand: Der Sonnenbrand zählt zwar nicht im engeren Sinn zu den Hitzeschäden, gehört jedoch ebenfalls zu den häufigen Folgen direkter Sonneneinstrahlung. Zu einem Sonnenbrand kommt es, wenn die Haut zu lange der Sonne schutzlos ausgesetzt ist. Ursächlich ist die UV-Strahlung im Sonnenlicht, die unsere Hautzellen schädigt. Die markanten Anzeichen des Sonnenbrands sind die schmerzhafte Rötung der Haut und teils auch Blasenbildung.
Wie entsteht ein Sonnenstich?
Wenn Kopf und Nacken zu lange einer starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, kommt es zum Sonnenstich. Wer demnach in der prallen Sonne Sport treibt oder während körperlicher Arbeit – etwa auf der Baustelle, der Feldarbeit oder im Straßenbau – permanenter Sonne und Hitze ausgesetzt ist, läuft Gefahr einen Sonnenstich zu bekommen.
Beim Sonnenstich entsteht ein Hitzestau im Kopf, was zu einer Reizung oder einer Entzündung der unter der Schädeldecke liegenden Hirnhäute führen kann. Das wiederum verursacht ein Anschwellen des Gehirns und einen Anstieg des Hirndrucks.
Sonnenstich Symptome
Die Anzeichen für einen Sonnenstich treten nicht sofort auf und können erst um Stunden verzögert eintreten, wenn sich die betroffene Person bereits in den Schatten geflüchtet hat. Zu den gängigen Sonnenstich Symptomen zählen:
- Heißer, roter Kopf; der restliche Körper ist kühl oder zumindest nicht überhitzt
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit
- Erbrechen
- Ohrensausen
- steifer Nacken
- Unruhe
- Fieber (vor allem bei (Klein-)Kindern und oftmals verzögert)
- Bewusstseinsschwund
Erste Hilfe bei Sonnenstich Symptomen
Personen mit Sonnenstich Symptomen sollten so schnell wie möglich aus der Sonne und am besten an einen kühleren Ort. Weitere Maßnahmen zur Linderung der Symptome und Vorbeugung einer Herz-Kreislauf-Überlastung sind:
- Schatten oder kühlen Ort aufsuchen
- Kopf und Oberkörper hochlagern
- Kopf, Stirn und Waden mit feuchten Tüchern, Wickeln oder Umschlägen kühlen. Achtung: Keine Kühlpacks, um keine Reizung der Haut oder Überlastung des Kreislaufs zu riskieren
- frische und kühle Luft zufächeln
- Wasser oder Apfelsaft trinken (nur bei vollem Bewusstsein)
In der Regel klingen die Sonnenstich Symptome nach wenigen Stunden wieder ab, können jedoch bis zu zwei Tagen anhalten.
Kommt es zum Kreislaufkollaps und die Person mit Sonnenstich verliert ihr Bewusstsein, rufen Sie umgehend den Notarzt. Verlagern Sie die Person bis zum Eintreffen in die stabile Seitenlage und überprüfen Sie regelmäßig die Atmung. Bei Herz- und Atemstillstand sogleich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung starten.
Wie kommt es zum Hitzschlag?
Sport, körperliche Anstrengung oder Arbeit in der prallen Sonne und in heißen Umgebungen (z.B. am Hochofen) kann zur Überhitzung des Körpers und dem Hitzschlag führen.
Ältere, geschwächte, kranke und übergewichtige Menschen oder Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind besonders vom Hitzschlag gefährdet – auch ohne sich zu verausgaben. Drogen- oder Alkoholkonsum in der prallen Sonne erhöht ebenfalls das Hitzschlag Risiko.
Werden die ersten Anzeichen der Hitzeerschöpfung (Durst und Schwächeerscheinung) nicht erkannt und bleibt die Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit und Elektrolyten aus, stoppt zunächst die Schweißproduktion. Der körpereigene Temperaturausgleich versagt und die Körpertemperatur steigt auf bis zu 40 Grad an. Es kann zum Kreislaufkollaps, im schlimmsten Fall zur Aussetzung der Atmung und dem Herzstillstand kommen.
Hitzschlag Symptome
Im Vergleich zum Sonnenstich betrifft der Hitzschlag den ganzen Körper. Häufige Hitzschlag Symptome sind:
- rote, heiße und trockene Haut (keine Schweißbildung)
- erhöhte Körpertemperatur
- beschleunigter Puls
- Müdigkeit und Erschöpfungserscheinungen
- Krämpfe
- Erbrechen
- Schwindel
- Verwirrtheit oder Halluzinationen
- Kreislaufkollaps
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitzschlag
Bei einem Hitzschlag droht Lebensgefahr! Achten Sie auf die Hitzschlag Symptome und versuchen Sie die ersten Anzeichen des Sonnenstichs und der Hitzeerschöpfung zu erkennen. Sollten Sie Anzeichen bei einer Person feststellen, ist schnelles Handeln geboten:
- mindestens Schatten, am besten einen kühlen Ort aufsuchen
- Beine hochlagern
- feuchte, kühle Tücher auf Kopf und Nacken legen (kein Eis!)
- Atmung und Puls im Blick behalten
- Bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustands, spätestens beim Kollaps, rufen Sie einen Arzt.
- stabile Seitenlage bei Bewusstseinsverlust (Atmung weiter überprüfen)
- Herz-Kreislauf-Reanimation bei Aussetzen der Atmung bis der Notarzt eintrifft
Sonnenstich und Hitzschlag vorbeugen
Besonders gefährdete Personen (Senioren, geschwächte oder kranke Personen, Kleinkinder, etc.) sollten einem Sonnenstich und Hitzeschlag vorbeugen. Allerdings laufen auch Menschen, die in der Hitze arbeiten müssen oder Sport treiben Gefahr, einen Hitzeschaden zu erleiden.
Bei hohen Temperaturen oder in heißen Umgebungen sollten Sie daher folgendes beachten, um Hitzeschäden zu verhindern:
- langen Aufenthalt in der prallen Sonne vermeiden
- immer wieder Schatten oder kühle Räume aufsuchen
- Kopf und Nacken mit einer Kopfbedeckung und/oder einem Tuch schützen
- helle, locker sitzende Kleidung tragen
- körperliche Anstrengung vermeiden
- Sport in der Hitze vermeiden; am besten früh oder spät trainieren, wenn die Temperaturen noch nicht auf dem Höhepunkt sind
- genügend Flüssigkeit zu sich nehmen (möglichst ohne Koffein und alkoholfrei)
Kinder und Säuglinge vor Hitzschlag und Sonnenstich schützen
Kinder, Kleinkinder und Säuglinge sind noch stärker von der prallen Sonne und Hitze gefährdet. Ihre Haut und allgemein deren Körper reagiert sensibler auf Sonne und Hitze als bei Erwachsenen.
Bei Kindern ähneln die Symptome eines Sonnenstichs und Hitschlags denen von Erwachsenen. Kinder können sich jedoch nicht immer entsprechend ausdrücken oder die Anzeichen deuten, weshalb Erziehungsberechtigte verstärkt auf die Anzeichen für einen Sonnenstich oder Hitzschlag achten müssen.
Sonnenbrand, Hitzschlag und Sonnenstich bei Kindern vorbeugen
- Kinder vor direkter Sonneneinstrahlung schützen
- Tragen von Kopfbedeckung mit Nackenschutz
- Sonnenbrille mit UV-Schutz
- vermehrt Schatten aufsuchen bzw. überwiegend im Schatten aufhalten
- ausreichend trinken
- Kinderwagen nicht in der Sonne stehen lassen
- spezielle Sonnencreme für Kinder verwenden
Sonnenstich bei Kindern: Erste-Hilfe-Maßnahmen
Sollte ein Kind an einem Sonnenstich oder Hitzschlag leiden, empfehlen sich grundsätzlich die gleichen Maßnahmen zur Linderung der Symptome. Kinder benötigen jedoch ständige Beobachtung und besondere Aufmerksamkeit, um eine Verschlechterung des Gesundheitszustands so schnell wie möglich zu erkennen. Generell empfiehlt es sich bei Unsicherheit oder Verschlechterung des Zustands den Arzt besser früher als später zu kontaktieren.
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