Was ist ein Assistenzarzt?
Obwohl bereits ein langes Medizinstudium hinter den angehenden Fachärzten liegt, stehen sie nach Beendigung der Universitätszeit noch relativ am Anfang ihre Karriere in der Medizin. Ein Assistenzarzt ist ein Arzt, der ein Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen und die Berufserlaubnis zur ärztlichen Tätigkeit, die sog. Approbation, erhalten hat. Assistenzärzte dürfen sich zwar Arzt nennen. Allerdings fehlt ihnen noch die fachspezifische Ausbildung. Daher wird der Assistenzarzt auch als Arzt in Weiterbildung bezeichnet.
Assistenzarzt werden – Voraussetzungen für die Weiterbildung zum Facharzt
Wer Arzt werden möchte, muss Medizin studieren. Obwohl Ärzte, vor allem im ländlichen Raum gefragter denn je sind, ist der Zugang zum Medizinstudium in Deutschland nach wie vor schwierig. So entscheiden bereits die Abiturnoten über die Chance, ob Interessierte Medizin studieren können oder nicht. Der Numerus Clausus im Medizinstudium gilt mit als einer der höchsten in Deutschland. Naturwissenschaftliche Fächer werden bei der Auswahl der Studierenden von den Universitäten ebenso berücksichtigt wie medizinische Vorkenntnisse, die bereits während einer Tätigkeit im Rettungsdienst oder etwa durch eine medizinische Berufsausbildung erworben wurden.
Das Medizinstudium dauert im Schnitt bis zu sechs Jahre und ist in theoretische sowie praktische Ausbildungsblöcke unterteilt. Nach erfolgreich absolviertem Examen können die frisch studierten Ärzte die Approbation beantragen. Mit Erhalt der Approbation sind sie zur Berufsausübung bevollmächtigt und dürfen den Titel “Arzt” tragen.
Ein Doktortitel ist für die Ausübung des Arztberufes an sich nicht notwendig. Ein Großteil der angehenden Assistenzärzte schreibt allerdings eine medizinische Doktorarbeit, noch bevor sie mit der Weiterbildung zum Facharzt beginnen. Nach Abschluss der Promotion darf der Titel “Dr. med.” getragen werden.
Aufgaben als Assistenzarzt
Die Weiterbildung zum Facharzt dauert je nach gewählter Fachrichtung fünf bis sechs Jahre. Im Normalfall arbeiten Assistenzärzte in Krankenhäusern auf Station. Nicht selten bereits auf der Station oder in einer Fachklinik, gemäß ihrer angestrebten Spezialisierung. Die Inhalte der Assistenzarztausbildung richten sich zum einen nach dem jeweiligen Fachgebiet, welches der angehende Facharzt gewählt hat. Im Detail werden die verpflichtenden Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt von den jeweiligen Landesärztekammern festgelegt.
Auf Station sind Assistenzärzte häufig die erste Ansprechperson für die Patienten. Demnach gehört neben der Aufnahme von Patienten auch deren erste Untersuchung sowie das Erstellen einer Diagnose. Unter der Aufsicht der jeweiligen Stations-, Ober- oder Chefärzte erfolgt dann die Behandlung der Patienten.
Zur Behandlung zählen die Verschreibung von Medikation, das Erstellen eines Behandlungsplanes sowie die Dokumentation der Abläufe und Fortschritte. Sollte ein Chirurgisches Feld angestrebt werden, gehören kleine Eingriffe, Operationen und Anästhesien zum Berufsalltag. Über die tägliche Visite wird der Kontakt zum Patienten aufrecht erhalten und Behandlungsfort- oder Rückschritte können schnell erkannt werden.
Am Ende der Assistenzarztausbildung steht die Facharztprüfung.
Assistenzarzt Gehalt: So viel verdient man als Arzt in Weiterbildung
Ärzte in Kliniken oder Krankenhäusern werden in der Regel tariflich bezahlt. Dabei gibt es verschiedene Tarifverträge. Neben den öffentlichen Tarifverträgen für kommunale Krankenhäuser oder den für Unikliniken gibt es auch private Tarifverträge von größeren Klinikverbänden.
In den Tarifverträgen wird zwischen unterschiedlichen Entgeltgruppen unterteilt. Assistenzärzte sind dabei natürlich in einer anderen Gruppe als Oberärzte etwa. Zudem bestimmt auch die Dauer der Berufstätigkeit als Arzt die Höhe des Verdienstes. Auch Wochenenddienste oder Rufbereitschaft wirken sich positiv auf das Gehalt aus.
Das Einstiegsgehalt im ersten Jahr als Assistenzarzt beginnt grundsätzlich ab etwa 4.700 Euro und steigert sich über die Dienstjahre der fünf- bis sechsjährigen Zeit als Arzt in Weiterbildung. Gegen Ende können Assistenzärzte knapp über 6.000 Euro Bruttogehalt erwarten.
Ab dem vierten Jahr als Assistenzarzt besteht auch die Möglichkeit in der Zeitarbeit bei Pacura doc angestellt zu sein. Alles über die Einstellungskriterien und Verdienstmöglichkeiten als Assistenzarzt bei Pacura doc erfahren Sie hier.
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