Allgemeinmediziner – Aufgaben des Facharztes für Allgemeinmedizin
Allgemeinmediziner sind in den meisten Fällen die erste ärztliche Anlaufstation bei allen Gesundheitsproblemen. Der Bereich der Allgemeinmedizin beinhaltet die medizinische Akut-, Langzeit- und Notfallversorgung von Patienten jeden Alters. Das Behandlungsfeld umfasst körperliche und seelische Gesundheitsstörungen sowie die Gesundheitsförderung, Prävention, Rehabilitation und die Versorgung in der Palliativsituation.
Fachärzte für Allgemeinmedizin werden täglich mit unterschiedlichen Krankheitsbildern konfrontiert und haben keine spezifische Patientengruppe. Daher benötigen sie ein breites medizinisches Fachwissen nahezu aller Fachrichtungen. Angefangen bei grippalen Infekten, über Rückenbeschwerden bis hin zu Sportverletzungen und Notfällen müssen Allgemeinmediziner stets in der Lage sein, die richtige Behandlung einzuleiten.
Je nach Diagnose entscheiden Allgemeinmediziner über die weitere Behandlung des Patienten oder Überweisung an einen Facharzt beziehungsweise ins Krankenhaus. Hierfür arbeiten sie eng mit den jeweiligen Fachärzten in ihrer Umgebung zusammen und verfügen über ein großes Netzwerk.
Allgemeinmediziner sind nicht nur ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Grundversorgung in Deutschland, sondern auch wichtige Koordinierungsstellen im Gesundheitssystem. Für viele Menschen sind sie die erste Anlaufstelle für jegliche körperliche und auch seelische Beschwerden. Sie fungieren als Vertrauensperson, die ihre Patienten bei neu auftretenden oder chronischen Erkrankungen in ihrem Leben begleiten.
Wo können Fachärzte für Allgemeinmedizin arbeiten?
Ein Großteil der Allgemeinmediziner sind als Hausarzt mit einer eigenen oder in einer Gemeinschaftspraxis niedergelassen. Für einen kleineren Teil kommt ein Anstellungsverhältnis in einem medizinischem Versorgungszentrum sowie in der Forschung oder der Pharmaindustrie in Frage.
Fachärzte für Allgemeinmedizin sind gefragtes Fachpersonal in Kliniken oder Krankenhäusern. Die Arbeit auf Station ist für Allgemeinmediziner zudem finanziell attraktiv, was nicht nur an den Zusatzzahlungen durch den Schichtdienst im Krankenhaus liegt. Die Aufstiegschancen zum Ober- oder Chefarzt bieten neben finanziellem Aufstieg auch klinische Erfahrung.
Klinische Erfahrung als Allgemeinmediziner kann im weiteren Berufsleben Türöffner sein – etwa als Facharzt für Allgemeinmedizin in der Zeitarbeit. Das breite Fachwissen eines Allgemeinmediziners gepaart mit Erfahrung im Klinik-Alltag macht sie universell einsetzbar und zu gefragten Fachkräften in Krankenhäusern mit Personalnotstand.
Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin
Nach einem sechs Jahre dauernden Studium der Humanmedizin folgt die Approbation als Arzt. Wer Allgemeinmediziner werden will, beginnt darauf mit der Facharztausbildung als Assistenzarzt in der Allgemeinmedizin.
Die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner dauert insgesamt 60 Monate. Davon werden 24 Monate in der ambulanten hausärztlichen Versorgung absolviert. Weitere zwölf Monate werden stationär in der Inneren Medizin geleistet. Sechs Monate müssen in einem anderen Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung erfolgen. 18 Monate in anderen Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung können zusätzlich anerkannt werden. Zusätzlich ist eine Kurs-Weiterbildung von 80 Stunden in Psychosomatischer Grundversorgung verpflichtender Bestandteil der Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin.
Als Facharzt für Allgemeinmedizin sind nicht nur exzellente medizinische Kenntnisse, sondern auch Soft-Skills wie Empathie gegenüber den Patienten und gute Kommunikation erforderlich.
So viel verdienen Allgemeinmediziner
Das Assistenzarzt-Gehalt während der Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin liegt zwischen 55.000 und 70.000 Euro. Nach der Zeit als Assistenzarzt hängt die Gehaltsaussicht als Allgemeinmediziner davon ab, ob man als niedergelassener Hausarzt oder im Angestelltenverhältnis in einem Krankenhaus arbeitet.
Bei niedergelassenen Ärzten richtet sich das Gehalt nach Arbeitspensum und Patientenaufkommen. Nicht zu vergessen sind die laufenden Personal- und Praxiskosten. Das Gehalt in einem Krankenhaus ist meist tariflich geregelt. Neben Bundesland und Arbeitsort sind Dauer der Berufsausübung und die Position Faktoren für die Höhe des Gehalts eines Allgemeinmediziners im Krankenhaus.
Ein Facharzt für Allgemeinmedizin im Krankenhaus verdient durchschnittlich zwischen 70.000 und 95.000 Euro. Oberärzte können bis zu 150.000 Euro verdienen, während ein Chefarzt unter Umständen zwischen 150.000 und 350.000 Euro verdient.
Neben den Aufstiegsmöglichkeiten profitieren Allgemeinmediziner mit klinischer Erfahrung auch anderweitig vom beruflichen Krankenhausaufenthalt. Im Falle einer Umorientierung aus dem klinischen Umfeld sind Allgemeinmediziner gerade durch diese klinische Erfahrung begehrte Fachkräfte. Vor allem in der Zeitarbeit haben sie ideale Vermittlungschancen und dadurch gute Gehaltsaussichten.
Weitere interessante Beiträge
Der stetig wachsende Ärztemangel ist eine Herausforderung, die in absehbarer Zukunft nicht verschwinden wird. Arztpraxen und Stationen in Krankenhäusern und Kliniken senden alarmierende Signale. Um mehr über diese Anforderungen und die Lösungen, die Pacura doc anbietet, zu erfahren, haben wir ein Interview mit Martin Zehren, Teamlead Account Management Sales von Pacura doc geführt.
Die Aufgaben eines Facharztes für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sind vielfältig, die Ausbildungsinhalte daher umfassend. Alle Infos über Ausbildung, Tätigkeit und Einsatzmöglichkeiten in der Kinder und Jugendpsychiatrie.
Als Assistenzarzt stellen die angehenden Fachärzte die Weichen, in welchem medizinischen Fachgebiet sie tätig sein werden. Erfahren Sie alles zu den Voraussetzungen, Aufgaben und den Gehaltsaussichten als Arzt in Weiterbildung.